Sortenkartierung LKR WÜRZBURG

Der Kreistag des Landkreises Würzburg hat im Juli 2007 die Durchführung einer KartierLogo LKR Würzburgung von Kernobstsorten in Schwerpunkt-Gemeinden des Landkreises für die kommenden drei Jahre beschlossen. Die Ergebnisse der Erfassung sollen nicht nur zur Sicherung genetischer Ressourcen beitragen und in der Obstbaumzüchtung Verwendung finden, sondern auch eine gezielte Förderung des Streuobstbaues zur Erhaltung einer vielfältigen Kulturlandschaft ermöglichen.



Hier werden die Vorgehensweise, Ergebnisse und Konsequenzen Sortenkartierung vorgestellt.

Die Kartierung wird von 2007 bis 2010 über 3 Jahre mit ca. 120.000 Euro aus dem Haushalt des Landkreises finanziert.
Zusätzlich beteiligen sich die Gemeinden finanziell in geringem Umfang, deren Gebiet kartiert wird.

Vorgehensweise und Maßnahmen

Vorgehensweise
Um das noch vorhandene Sortenspektrum im Landkreis in großen Teilen zu erfassen, wurden Gemeinden ausgewählt, die als Schwerpunkte für Streuobst in den verschiedenen Naturräumen eingestuft wurden. Es sind Gemeinden, die teilweise noch eine charakteristische Streuobstsituation vorweisen, wie einen geschlossen Ring von Obstbäumen am Ortsrand oder besonders großflächige Obstwiesen.

Die ausgewählten Gebiete werden auf Grundlage von Luftbildern begangen und die fruchtenden Kernobstbäume aufgesucht.

Es werden die Einzelbäume mit GPS-Gerät erfasst und mit einer eindeutigen IDNr. im GIS-System geführt. Mittels eines Erhebungsbogens werden Sorte, Entwicklungsphase, Vitalität u.a. wichtige Informationen in einer Datenbank festgehalten. Unbekannte Sorten erhalten einen Arbeitsnamen und werden mittels Fruchtmustern zur weiteren Bestimmung auf Pomologentreffen vorgelegt.

Die kartierten Gemeinden erhalten einen Bericht über ihre Sortensituation und eine Übersichtskarte mit Kennzeichnung aller kartierten Streuobstbäume. Zusätzlich werden durch Sortenausstellungen vor Ort die Bürger in das Projekt intensiver eingebunden. Soweit von den erfassten Sorten noch keine Inhaltsstoffe bekannt sind, werden in Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau wertgebenden Inhaltsstoffe, wie Fruchtzucker, Säure u.ä. analysiert.

Maßnahmen
Sammlung und Bestimmung von Fruchtmustern durch erfahrene Pomologen in ausgewählten Gemeinden des Landkreises Würzburg

  • Durchführung öffentlicher Sortenbestimmungstermine#
  • Erfassung der Baumstandorte besonderer Sorten (GIS)
  • Bestimmung der Fruchteigenschaften der Sorten
  • Erstellung einer öffentlich zugänglichen Sortendatenbank
  • Erarbeitung spezieller Sortenempfehlungen für den Landkreis Würzburg
  • Erarbeitung von Maßnahmen zum Sortenerhalt 
    (z. B. Vermehrung seltener Sorten, Anlage von Sortengärten)
  • Durchführung von Streuobst-Schnittkursen
  • Beratung von Gemeinden und Bürgern
  • Öffentlichkeitsarbeit



Abschluss Sortenkartierung Landkreis Würzburg

Der Landkreis Würzburg hat im Sommer 2007 die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim mit der Kartierung und Sicherung alter Kernobstsorten im Landkreis Würzburg beauftragt.  

Ziel des Projektes war es, bis 2010 ein repräsentatives Sortenspektrum von Apfel, Birne und Quitte in den Streuobstbeständen des Landkreises Würzburg zu erfassen und Maßnahmen zur Sicherung der Sortenvielfalt zu erarbeiten.
Nach drei Jahren intensiver Kartierarbeiten und Auswertung liegen die Ergebnisse des Projektes nun vor.

Details zum Zwischenbericht erfahren Sie hier:
"Erhaltung alter Kernobstsorten im Landkreis Würzburg - Zwischenbericht 2007" (2 Mb)


Hier können sie den Endbericht ( 3,6 MB ) nachlesen:
Endbericht Sortenkartierung 2010 (3,6 Mb)

Weiterhin entstand eine Projektbroschüre mit den wichtigsten Informationen:
Broschüre Sortenkartierung Würzburg (2 Mb)

Kartierung Margetshöchheim

  • In 2007 wurde die flächendeckende Erfassung von Kernobstsorten in der Gemeinde Margetshöchheim begonnen.
  • Dabei wurden 314 Obstbäume kartiert und insgesamt 53 Kernobstsorten bestimmt.
  • Aufgrund des relativ schlechten Behangs an Früchten war in den folgenden Jahren eine Nachkartierung erforderlich.

Kartierung Uengershausen

  • Wegen seines noch fast geschlossenen Streuobstgürtels um das Dorf wurde in 2007 die flächendeckende Erfassung von Kernobstsorten in der Gemeinde Uengershausen begonnen.
  • Dabei wurden 463 Obstbäume kartiert und insgesamt 64 Kernobstsorten bestimmt.
  • Aufgrund des relativ schlechten Behangs an Früchten musste in den folgenden Jahren eine Nachkartierung durchgeführt werden.

Kartierung Röttingen

  • Die noch vorhandenen Streuobstbestände im südlichen Landkreis Würzburg wurden 2008 im Naturraum Taubertal gezielt auf Kernobstsorten untersucht.
  • Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Röttingen sowie den Ortsteilen Strüth und Aufstetten konnten 1291 Obstbäume kartiert und insgesamt 942 Kernobstsorten bestimmt werden.
  • Aufgrund des guten Behangs an Früchten müssen in den folgenden Jahren nur wenige Bäume nachkartiert werden.


Zwischenbericht Röttingen 2008 (800 Kb)

Karte Aufstetten 2008 (900 Kb)

Karte Röttingen Nord 2008 (1,5 Mb)

Karte Röttingen Süd 2008 (3,6 Mb)

Karte Strüth 2008 (3 Mb)

Kartierung Zell

  • Die Streuobstbestände der Gemeinde Zell wurden 2008 auf Kernobstsorten untersucht.
  • Dabei wurden 357 Obstbäume kartiert und insgesamt 272 Obstsorten bestimmt.
  • Aufgrund des guten Behangs an Früchten muss in den folgenden Jahren eine Nachkartierung in nur geringem Umfang durchgeführt werden.


Karte Zell 2008 (3 Mb)

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