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Zwei Werke über die Geschichte des Obstbaus im Wandel der Zeit
Die Kulturgeschichte des Obstbaus
von Edwin Balling
Streuobstwiesen – gestern, heute ... und morgen?
von Prof. Dr. Christian Küpfer
Die Kulturgeschichte
des Obstbaus
Der Wandel der Obstbaukultur im Laufe der Epochen
Edwin Balling († 2013) hat ein umfangreiches, spannendes und hochinformatives Werk über das Werden und den Wandel der Obstbaukultur im Laufe der historischen Epochen verfasst. Hier ein Ausschnitt:
VOM URPARADIES ZUM EINKAUFSPARADIES
Paradies der Frühzeit
Erinnerungen an schmackhafte Früchte
Nach heutigem wissenschaftlichem Stand beginnt die Geschichte der Menschheit in der ostafrikanischen Baumsavanne. Dort richteten sich die Hominiden wohl zum ersten Mal auf und leiteten als Hangler und Läufer die menschliche Evolution ein. Noch bevor sie größere Tiere jagen konnten, waren sie Sammler und Früchteesser.
Wie allen Lebewesen ging es ihnen immer zuerst um den Daseinserhalt. Wer ein besseres Gespür für Nahrungsquellen hatte und sich diese merkte, wer sie schneller fand und Nahrung sicherer aufbewahren konnte, der war stärker, der hatte größere Chancen zum Überleben.
Damit begann auch der Prozess des historischen Gedächtnisses der menschlichen Gesellschaft. Wo immer der homo sapiens unterwegs war und wohin er wanderte, ob von Ostafrika nach Eurasien oder von Asien als Indogermane nach Westen: Er nahm das Bewusstsein von schmackhaften Früchten mit. Es wurde ausgelesen, gesammelt, aufgehoben, bearbeitet und getauscht. Gleichzeitig wurden aber selbst bei kriegerischen Auseinandersetzungen nicht nur Waren, sondern auch Erkenntnisse und Fertigkeiten weitergegeben. (Das ist bis heute so. Man vergleiche nur die Amerikanisierung bei uns nach dem zweiten Weltkrieg.)
Das höchste Glücksgefühl im Kampf ums Dasein wäre, nicht mehr mühsam unter ständiger Lebensgefahr durch Steppen und Wälder streifen zu müssen. Ein Traum von Seligkeit, fruchttragende Sträucher und Bäume in der Nähe zu haben!
Einen Garten, genauer einen Baumgarten – dazu sagten die Perser PARDES.
Als die Griechen nach Persien kamen und diese Herrlichkeit vorfanden, übernahmen sie das fremde Wort als PARADEISOS. Die Römer latinisierten PARADISUS. Wir sagen PARADIES.
Hier können Sie sich das gesamte Werk als PDF (630 Kb) downloaden: "Die Kulturgeschichte des Obstbaus" von Edwin Balling
Streuobstwiesen –
gestern, heute ... und morgen?
Eine prägende Landnutzungsform verändert ihr Gesicht
Prof. Dr. Christian Küpfer – Fachbereich Landschaftsarchitektur, Umwelt- und Stadtplanung, HfWU Nürtingen – beschreibt in seiner Zusammenstellung den Wandel und die aktuelle Situation der Streuobstkultur in Süddeutschland.
Sein Schlusswort lautet:
"Streuobstwiesen sind ein wesentliches Element der Kulturlandschaften und wichtiges Markenzeichen traditioneller Obstbauregionen. Aufgrund ihrer (noch) großen Ausdehnung und des hohen von vielen Bewirtschaftern nicht mehr leistbaren Pflegeaufwandes ist ihr Bestand in der jetzigen Form hochgradig bedroht. Der Verfasser plädiert jedoch für einen vorwärtsgerichteten Blick, um die Chancen, die in der Entwicklung des Aufbaus der Bestände, der angepassten Agrartechnik, der Neuausrichtung der Bewirtschaftungsorganisation und der Gewinnung von Energie aus Streuobstwiesen liegen, zu erkennen und praktisch anzugehen. Zudem wird der „Blick nach außen“ auf andere Streuobstlandschaften, die Betrachtung und Analyse von Obstbeständen in anderen Teilen Europas dazu beitragen zu verstehen, welche Bedeutung die hiesigen Bestände europaweit haben und welche Entwicklung sie nehmen können, je nachdem ob wir versuchen, diesen Prozess aktiv zu gestalten oder dies unterlassen."
Hier können Sie sich das gesamte Werk als PDF (390 Kb) downloaden: "Streuobstwiesen – gestern, heute … und morgen?" von Prof. Dr. Christian Küpfer
Biodiversität
Es geht um die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten und um die biologische Vielfalt ihrer Lebensräume, wie Wälder, Seen oder Wiesen in Mainfranken.
Main-Streuobst-Genossenschaft
Erhaltung von Streuobstbau, sowie die Bienenhaltung in Mainfranken.